
Sie liebt das Experiment. Farben, Muster und Materialien sowieso.
Die Arbeiten von Bethan Laura Wood changieren zwischen Kunst, Design und Handwerk. Und sind allesamt ziemlich extravagante Stücke. Die englische Designerin mit eigenem Studio in London hat am Royal College Of Art bei Martino Gamper und Jurgen Bey Produktdesign studiert. Sie entwirft Möbel, Leuchten, Schmuck und Teppiche für Hersteller wie Moroso, Hermès und Kvadrat.
Für Rosenthal hat sich Bethan Laura Wood an einen Tableware-Klassiker gewagt: das Porzellanservice TAC, das Walter Gropius mit seinem Architekturbüro The Architects Collaborative in den sechziger Jahren entwickelt hat. Sie hat einen grafischen Dekor entworfen, der von den Webarbeiten des Bauhauses inspiriert ist. Ihr zweites Projekt für Rosenthal ist ein gestalterisch und technisch anspruchsvolles Teeservice aus eingefärbtem Porzellan, das in zwei Farbkombinationen erhältlich ist.
Tongue
Hommage an den Klassiker
Inspiriert vom Zusammenspiel des Deckels und des Griffs der Teekanne TAC von Walter Gropius entwarf Bethan Laura Wood ein markantes wie ausdrucksstarkes Teeset als Hommage an den Klassiker. Der Entwurf vereint dabei geradlinig-architektonisch Formen mit der verspielten Leichtigkeit der 70er Jahre zu faszinierenden Objekten.
Den geradlinigen Kannenkörper fassen ein prägnanter, schmal ausgeformter Griff mit über den Deckel hinausragender Kante sowie eine Schnaupe mit vertieftem Relief ein. Der Kannendeckel steht mit seiner profilierten, nach oben geformten Erhebung im Dialog mit dem Griff. Das Teeservice in limitierter Auflage ist in den Farbvarianten "Peacock" und "Pelican" erhältlich.
Tac Rhythm
Webkunst-Dekor im Zeichen des Bauhauses
Bethan Laura Wood wird vor allem für ihre experimentellen Entwürfe geschätzt, die mit Farbe und Material spielen. Für das Bauhaus-Jubiläumsjahr entwarf die Britin einen expressiven Jubiläumsdekor, der an überlappende Kett- und Schussfäden bei der Herstellung von Textilien erinnert und die strenge Form mit einem in sich fließenden und zugleich spielerisch-bunten Dekor versieht.
Vor Augen hatte Wood dabei auch die ausdrucksstarken Webarbeiten von Anni Albers, die ab 1922 am Bauhaus studierte und mit ihrem Mann Josef, der als überaus einflussreicher Maler, Farbtheoretiker und Kunstpädagoge galt, später auch eines der Meisterhäuser in Dessau bewohnte. Die Kollektion wird zunächst als Teeservice ausgeführt.

About
Bethan Laura Wood
Wir haben mit der Designerin über ihre Liebe zum Handwerk, ihre Aha-Erlebnisse in Selb und die English Tea Time mit deutschem Porzellen gesprochen.

WAS FASZINIERT SIE AM HANDWERK?
Die Zusammenarbeit mit Handwerkern hat mich schon während meines Designstudiums am Royal Collage of Art in London interessiert. Ich habe gemerkt, dass ich die besten Resultate erziele und am meisten lerne, wenn ich mit jemanden in einen Dialog treten kann. Deshalb arbeite ich bei fast all meinen Projekten mit Menschen oder Unternehmen zusammen, die über besondere handwerkliche Fähigkeiten verfügen.
HABEN SIE DAS ERSTE MAL MIT PORZELLAN GEARBEITET?
Ja, im beruflichen Kontext ist es das erste Mal, dass ich mit Po rzellan gearbeitet habe. Deshalb war es sehr aufregend für mich, dass Rosenthal auf mich zugekommen ist – ein Unternehmen, das eine so große Expertise in diesem Bereich hat. Keramik hat mich aber schon als Kind beschäftigt. Ich erinnere mich, wie fasziniert ich als Zwölfjährige von dem Material war.
WAS MÖGEN SIE AN DEN ARBEITEN VON ROSENTHAL?
Ich schätze insbesondere die künstlerischen Arbeiten, die in den sechziger Jahren in Zusammenarbeit mit Designern und Gestaltern entstanden sind – wie beispielsweise die Arbeiten eines meiner Lieblingskünstler: Eduardo Paolozzi. Deshalb fühlte ich mich auch sehr geehrt, als Rosenthal mir eine Zusammenarbeit anbot.
SIE KOMMEN AUS LONDON: WIE HAT ES IHNEN IN SELB GEFALLEN?
Für mich war der Besuch des Schlosses von Philip Rosenthal in Selb-Erkersreuth ein Aha-Erlebnis. Es ist mit fantastischen Kunstwerken ausgestattet: Es gibt dort eine handbemalte goldene Tür mit verspielten Motiven des dänischen Gestalters Bjørn Wiinblad, dreidimensionale Porzellanfliesen von Victor Vas arely und andere tolle Dinge aus den Sechzigern und den verrückten siebziger Jahren zu sehen – und auch viele weitere Arbeiten, die aus der Zusammenarbeit von Rosenthal mit Künstlern und Gestaltern entstanden sind. All diese Eindrücke und Erlebnisse sind in meine Arbeit eingeflossen.
SIE HABEN AUCH DIE PORZELLANFABRIK ROSENTHAL AM ROTHBÜHL, DIE WALTER GROPIUS IN DEN SECHZIGERJAHREN ENTWORFEN HAT, BESUCHT.
Es war für mich sehr interessant, die Produktion anzuschauen, all die verschiedenen Techniken kennenzulernen. Insbesondere die Kontraste dort haben mich beeindruckt – es sind verschiedene Welten an einem Ort:
Auf der einen Seite werden in der Fabrik Produkte wie TAC hergestellt, die in der Tradition des Bauhauses stehen, auf der anderen Seite die extravaganten Stücke von Versace. Ich war auch beeindruckt von den handwerklichen Fähigkeiten der Mitarbeiter, ihrer Hingabe und Freude am Detail.
SIE STEHEN FÜR INTENSIVE FARBEN UND AUFREGENDE MUSTER. WAS HABEN SIE SICH FÜR ROSENTHAL AUSGEDACHT?
Das Teeservice, das ich gestaltet habe, wird es in zwei Ausführungen in durchgefärbtem Porzellan geben – in den Farben Hot Coral, Mild-Turquoise, Chewinggum, Peacock und Hot Mustard. Außerdem habe ich für das Teeservice TAC von Walter Gropius einen neuen Dekor entwickelt und mich vom Bauhaus inspirieren lassen, insbesondere von den Webarbeiten von Anni und Josef Albers. Der farbige Dekor erinnert an überlappende Kett- und Schussfäden. Ich wollte eine Balance finden zwischen der strengen Form von Gropius und meiner Idee vo n Gestaltung. Ich mag es gern farbenfroh und fröhlich. (lacht)
HATTEN SIE RESPEKT VOR DER AUFGABE? TAC IST JA EIN ECHTER DESIGNKLASSIKER.
Ja, ich hatte sehr viel Respekt und es hat eine Weile gedauert, bis mir klar geworden ist, was ich damit machen wollte. Es war sozusagen ein Zwiegespräch zwischen TAC und mir. Mein Dekor soll vor allem die Bewegung, den Flow der Form – insbesondere der Teekanne – hervorheben.
WIE WAR DIE ZUSAMMENARBEIT MIT ROSENTHAL?
Es war sehr bereichernd, wir haben unser Wissen geteilt und voneinander gelernt. Zuerst kam ich mit meinen Ideen und dann wurde im Team darüber diskutiert, ob sie funktionieren würden oder nicht. Sehr interessant fand ich auch die technische Umsetzung meiner Entwürfe, denn schließlich sollen sie im Alltag funktionieren.
BENUTZEN SIE TAC EIGENTLICH AUCH ZUHAUSE?
Ich habe einige Stücke für meinen Vater mit nach London gebracht. Ich wusste, dass er sie mögen würde.
DANN TRINKT IHR VATER SEINEN ENGLISH TEA JETZT AUS EINER DEUTSCHEN TEETASSE?
Ja, das stimmt. (lacht)
Porzellankollektionen von Rosenthal
Seit mehr als 130 Jahren steht Rosenthal für Innovation und Design, Qualität, anspruchsvolles Handwerk und perfektes Porzellan. In Zusammenarbeit mit Designer, Künstlern und Architekten wie Walter Gropius, Raymond Loewy, Patricia Urquiola oder Christophe de la Fontaine sind außergewöhnliche, zeitlose und moderne Porzellankollektionen für Haushalt und Gastronomie entstanden, die Ausdruck einer individuellen und exklusiven Tischkultur sind. Gläser, Bestecke, Töpfe, Küchenhelfer, Möbel und Accessoires ergänzen die faszinierende Produktwelt in den Bereichen Wohnen und Geschenke. Erlebbar sind unsere Produkte im deutschen Fachhandel und in mehr als 105 Ländern weltweit.
Entdecken Sie unser gesamtes Sortiment an formschönen Tassen, Gläsern, Tellern und Bestecken für jeden Anlass auch im Rosenthal Onlineshop. Von der glamourösen Hochzeit bis zum entspannten Grillabend oder dem stilvollen Weihnachtsgeschenk bieten unsere Marken Rosenthal, Rosenthal meets Versace, Thomas, Hutschenreuther und Sambonet geschmackvolles und trendbewusstes für Ihren Lebensstil.
Lassen Sie sich von unseren Produkten inspirieren, mit Freude zu schenken und Ihr eigenes Zuhause zu verschönern.