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Philip Rosenthal – Gründer von Rosenthal und Designpionier

Philip Rosenthal – kaum eine Persönlichkeit verkörpert die Verbindung von unternehmerischer Vision und gestalterischem Anspruch so eindrucksvoll wie der kreative Kopf hinter der Marke Rosenthal. Als Vordenker und Gestalter führte er Rosenthal in eine neue Ära: weg vom traditionellen Porzellanhersteller, hin zur internationalen Marke für moderne Tisch- und Wohnkultur. Mit unermüdlichem Pioniergeist förderte Philip Rosenthal die Zusammenarbeit Rosenthals mit weltbekannten Designern, Künstlern und Architekten und machte die Marke Rosenthal so zum Marktführer für Premium-Porzellan-Design. Sein Wirken prägt die Marke bis heute: In jeder Rosenthal-Kollektion spiegelt sich der Anspruch wider, Form und Funktion auf höchstem gestalterischem Niveau zu vereinen – und damit bleibende Werte für den Alltag zu schaffen.

Entdecken Sie das Lebenswerk von Philip Rosenthal – dem visionären Unternehmer, der Rosenthal zur Designmarke von Weltrang machte.

Steckbrief Philip Rosenthal

Geburtsjahr: 1916

Todesjahr: 2001

Beruf: Unternehmer, Designpionier, Politiker (SPD-Bundestagsabgeordneter)

Designphilosophie: „Gestaltete Umwelt“ – Verbindung von Tradition, Alltagskultur, Kunst und Innovation; Förderung zeitgenössischen Designs durch internationale Kooperationen

Einfluss auf Rosenthal: Ab 1950 prägte Philip Rosenthal die Marke Rosenthal; Umbau vom traditionellen Porzellanhersteller zur modernen Designbrand; Gründer der legendären studio-line (1961)

Wichtige Meilensteine bei Rosenthal:

Vermächtnis: Philip Rosenthal vereinte unternehmerischen Mut mit kulturellem Anspruch und gesellschaftlicher Verantwortung. Er prägte das Selbstverständnis der Marke Rosenthal als Synonym für designorientiertes, sozial verantwortliches Unternehmertum und modernes Porzellandesign.

Potrait von Philip Rosenthal

Historische Entwicklung und unternehmerische Bedeutung

Philip Rosenthal (23. Oktober 1916 – 27. September 2001) war ein deutscher Industrieller, Politiker und vor allem visionärer Unternehmer. Als Sohn des Firmengründers Philipp Rosenthal trat er 1950 in das Familienunternehmen Rosenthal ein und übernahm schrittweise zentrale Funktionen – vom Werbeleiter über den Leiter der Produktgestaltung bis zum Vorstandsvorsitzenden ab 1958. In dieser Position prägte Philip Rosenthal von 1958 bis 1981 die strategische und kreative Ausrichtung der Marke Rosenthal über Jahrzehnte hinweg.

Unter seiner Führung entwickelte sich Rosenthal zu einem internationalen Unternehmen mit Weltruf, das Porzellan nicht nur als Gebrauchsgegenstand, sondern als Teil einer modernen Wohn- und Lebenskultur verstand.

Vom Porzellanhersteller zur internationalen Designmarke

Philip Rosenthal erkannte früh das Potenzial zeitgenössischen Designs für die Industrie. 1961 gründete er die Rosenthal studio-line und etablierte ein Netzwerk aus über 150 internationalen Designerinnen und Designern. Künstler wie Bauhaus-Begründer Walter Gropius, Tapio Wirkkala, Raymond Loewy oder Bjørn Wiinblad entwarfen exklusive Kollektionen für Rosenthal – von avantgardistischem Geschirr über Bauhaus-Design wie die Rosenthal TAC-Kollektion bis hin zu preisgekrönten Design-Vasen wie der Tüten-Vase oder der Vase Fast

Aufnahme von Philip Rosenthal und Designer Wiinblad

Philip Rosenthal: Design und Architektur

Durch Philip Rosenthals visionäres Denken gewann die Marke zahlreiche Designpreise und ihre Produkte wurden in internationalen Museen ausgestellt. Auch architektonisch setzte Rosenthal Akzente, etwa durch das erste Rosenthal Studio-Haus oder die Zusammenarbeit mit Friedensreich Hundertwasser bei der Gestaltung der Fassade des heutigen Headquarters.

Hundertwasser Fassade des Rosenthal Headquarters

Designphilosophie und künstlerische Kooperationen

Im Zentrum von Philip Rosenthals Wirken stand die Idee der „gestalteten Umwelt“. Er war davon überzeugt, dass Design die Lebensqualität verbessern kann – sowohl im Privaten als auch im städtischen Raum. Deshalb integrierte er Kunst und Gestaltung nicht nur in Produkte, sondern auch in Architektur und Unternehmensstruktur.

Philip Rosenthals berühmtes Zitat „Wer zu früh an die Kosten denkt, tötet die Kreativität“ steht sinnbildlich für seinen unternehmerischen Mut. Die Förderung von Originalität, Qualität und künstlerischer Freiheit wurde zum Markenzeichen von Rosenthal-Porzellan in seiner Schaffenszeit. Besonders prägend waren die Kooperationen mit Walter Gropius, aus der das TAC-Service hervorgeht. Zu weiteren wegweisenden Kooperationen gehören der amerikanische Industriedesigner Raymond Loewy für das Kaffeeservice „2000“, der finnische Designer Timo Sarpaneva für die Geschirrkollektion Suomi sowie die Zusammenarbeit mit Andy Warhol. Es gibt aber noch unzählige weitere Designer, Künstler und Architekten, die gemeinsam mit Philip Rosenthal Meilensteine in der Designgeschichte Rosenthals setzten. 

Philip Rosenthal und das Erbe seines Vaters: Maria-Porzellan als Widmung

Eine besondere Geschichte aus dem Hause Rosenthal ist die Entstehung des Porzellanservices Maria. Es wurde benannt nach der Ehefrau von Philip Rosenthals Vater, dem Gründer Philipp Rosenthal: Dieser heiratete Maria 1916 und benannte das weltweit berühmte Geschirrservice nach ihr. Das Design mit achteckiger Grundform und zartem Relief avancierte seit den 1910er-Jahren zum Inbegriff klassischer Tischkultur und der Liebe Philipp Rosenthals zu seiner Frau. Bis heute zählt Maria zu den erfolgreichsten Kollektionen von Rosenthal – mit einer vielseitigen Auswahl an Geschirrstücken und modernen Farbvarianten wie Rosenthal Maria Pale Mint. Die Serie verbindet romantische Formensprache mit zeitloser Eleganz und steht symbolisch für Familientradition, Liebe und Beständigkeit im Unternehmen Rosenthal.

Gedeckter Tisch mit der Maria Rosenthal Kollektion

Kriegserlebnisse: Philip Rosenthal als Legionär und politisches Engagement

Philip Rosenthals Leben war von den historischen Umbrüchen des 20. Jahrhunderts geprägt. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft emigrierte er in den 1930er-Jahren nach England. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs 1939 trat er freiwillig in die Französische Fremdenlegion ein, kämpfte in Nordafrika. Nach der Niederlage Frankreichs floh er aus einem Arbeitslager, engagierte sich in der Résistance – in Casablanca gelang ihm der erste Kontakt mit den Amerikanern –, wurde erneut gefasst und zur Zwangsarbeit in einem Steinbruch verpflichtet, hütete Schweine und arbeitete als Straßenarbeiter. Nach einem vierten Fluchtversuch im Oktober 1942 gelang ihm die Flucht über Gibraltar nach England. Für seine Verdienste im Krieg erhielt Philip Rosenthal die britische Staatsbürgerschaft. Seine Erfahrungen verarbeitete er später im autobiografischen Buch „Einmal Legionär“, das auf Platz 3 der Bestsellerliste des Magazins DER SPIEGEL stand und auch ins Französische und Finnische übersetzt wurde. Diese Erfahrungen prägten nachhaltig seinen Einsatz für soziale Gerechtigkeit.


Philip Rosenthals soziales Engagement in der Politik: Eintritt in die SPD

Nach dem Krieg kehrte Philip Rosenthal nach Deutschland zurück und baute das Unternehmen Rosenthal wieder auf. 1969 trat Rosenthal der SPD bei, wurde Bundestagsabgeordneter und war zeitweise Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium. Sein politisches Wirken war geprägt von dem Ziel, wirtschaftliche Teilhabe für Mitarbeitende zu fördern. Bereits 1963 führte er bei Rosenthal ein Programm zur Mitarbeiterbeteiligung ein – ein Modell für demokratisierte Unternehmensführung, das seiner Zeit weit voraus war. Philip Rosenthal war ein Unternehmer, der soziales Verantwortungsbewusstsein nicht nur propagierte, sondern praktisch umsetzte.

Privatleben und Rosenthal-Familie

Neben seinem unternehmerischen und politischen Wirken war Philip Rosenthal auch eine vielseitig engagierte Persönlichkeit mit einem ausgeprägten Sinn für Kultur, Design und soziale Verantwortung. Als langjähriger Präsident des Rats für Formgebung und des Bauhaus-Archivs Berlin setzte er sich intensiv für die Förderung zeitgenössischen Designs ein – stets mit dem Ziel, Kunst, Wirtschaft und Gesellschaft miteinander zu verbinden. Für seine Verdienste erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland für sein politisches Engagement, den Bayerischen Verdienstorden sowie den europäischen Aldo-Villa-Preis 1995 für seine Verdienste um die Entwicklung der Keramik. Auch seine Heimatstadt Selb ehrte ihn mit der Goldenen Bürgermedaille und der Ernennung zum Ehrenbürger – nicht zuletzt für sein Engagement in der Stadtentwicklung und Kulturförderung. Zahlreiche Projekte wie das Rosenthal-Theater oder der Rosenthal-Park tragen bis heute seine Handschrift.

Im Privaten war Philip Rosenthal ein begeisterter Sportler, Bergsteiger, Ruderer und Hobbyflieger – und ein Mensch mit Humor, wie seine selbst verfassten Zitate belegen: „Wer glaubt, etwas zu sein, hat aufgehört, etwas zu werden“ oder „Erfolg im Leben ist etwas Sein, etwas Schein und sehr viel Schwein“. Er liebte die Herausforderung, das Reisen und die Natur und blieb bis ins hohe Alter aktiv.


Philip Rosenthal verstarb am 27. September 2001. Er hinterließ fünf Kinder – Francisca, Shealagh, Turpin, Toby und Julie – sowie seine Lebensgefährtin Beate Reichel

Philip Rosenthal und Designer Gropius
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