Sie lieben Rosenthal Porzellan und haben Freude daran, seltene Stücke auf Antikmärkten, Auktionen oder im Trödelladen aufzuspüren und Ihre Sammlung so Stück für Stück zu ergänzen? Sie hat also das Sammelfieber gepackt und vielleicht haben Sie Lust darauf, sich zu professionalisieren, sich Expertenwissen anzueignen und ein echter Kenner Ihres Fachs zu werden. Wo aber beginnen? Nachfolgend haben wir Ihnen ein paar Tipps und Informationen zusammengestellt, die Ihnen hoffentlich hilfreich sein werden.
Für jeden, der Porzellan sammeln möchte, gilt die Regel: zuerst informieren, dann kaufen. Informieren kann man sich durch gute, spezielle Fachliteratur, siehe Prospektenachweis. Wenn die gesuchten Bücher vergriffen sein sollten, kann man sie sich in der nächsten größeren Bibliothek ausleihen. Es gibt leider keine Fachzeitschrift für Porzellan. So muß sich der Interessent an Organe wie "Antiquitätenzeitung", "Weltkunst" usw. halten, die auch der Händler liest.
Im übrigen empfiehlt sich das Gespräch mit dem seriösen Händler. Wer sich mit mehreren Händlern unterhält, wird langsam ein Gefühl dafür entwickeln, wer ihm vernünftige Antworten gibt und wer nicht. So kann man es z. B. bei verschiedenen Händlern mit der Frage versuchen, was man mit einem Budget in Höhe von EUR 500 oder 750 erwarten kann, wenn man z.B. gern Tänzer sammeln möchte.
Wer auf Auktionen kaufen will, sollte Erfahrung besitzen. Am besten ist es, zuerst "trockenzuschwimmen", d.h. Auktionen zu besuchen, nur um zu lernen. Anfangs steigern oft Händler mit, die gern auf Auktionen einkaufen, weil sie dort als Kenner die Chance günstiger Preise haben. Wer gleichzeitig mit Händlern steigert, dem kann es passieren, daß die Händler plötzlich ausgestiegen sind, bevor er es gemerkt hat – das geht blitzschnell –, und dass er nun allein auf einem Gebot festsitzt, das ihm im Nachhinein zu hoch scheint. Deswegen gilt für Auktionen die Regel: immer vorbesichtigen, dann sich selbst ein Limit setzen. Wer sich jedoch auf Auktionen auskennt, kauft dort oft billiger ein als beim Antiquitätenhändler.
Der Sammler sollte sich möglichst darüber informieren, wann ein Objekt erstmals ausgeformt wurde, aber auch, wie lange es immer wieder produziert oder später wieder in die Produktion aufgenommen wurde. Ausformungen und besonders Dekore können sich im Laufe der Zeit ändern (mitunter auch von Exemplar zu Exemplar). Veränderungen der Form können schon allein durch die technische Weiterentwicklung bedingt sein. Besonders wichtig kann es sein, zu wissen, ob ein Objekt in den letzten Jahrzehnten in die "Classic Collection" aufgenommen wurde. Solche Wiederaufnahmen zeugen zwar von der Beliebtheit eines Objekts, sind jedoch deutlich weniger wert als Objekte aus der älteren, ursprünglichen Produktion. Manche Modelle sind in verschiedenen Größen erschienen. Auch darüber ist nicht leicht Genaueres zu erfahren.
Der Sammler von Rosenthal-Porzellan genießt – noch – den Vorteil, dass bisher noch keine Fälschungen bekannt geworden sind. Er sollte jedoch auf Beschädigungen achten. Ein seriöser Händler steht auch noch nach dem Verkauf für seine Ware ein. Ein besonderes Problem stellt Weißware dar. Es gibt Weißware, z. B. die Rosenthal-Figuren von Klimsch, Schliepstein, Steger, Wenck, die nie bemalt wurden und die sich gerade als Weißware besonderer Wertschätzung erfreuen. Für alle anderen Objekte, z. B. für alle Art-déco-Porzellane, gilt, dass Weißware etwa 50% weniger wert ist als das dekorierte Objekt.
Wer eine größere Sammlung zusammengetragen hat, sollte immer alle Angaben über seine Objekte archivieren, in Farbe fotografieren und versichern, anfangs, bis EUR 150.000, über die Hausratversicherung, darüber über eine spezielle Kunstversicherung.
Nach "Rosenthal Service, Figuren, Zier- und Kunstobjekte" von Dieter Struss mit freundlicher Genehmigung des Battenberg Verlages, Augsburg
Service werden von zwei ganz verschiedenen Gruppen von Kunden gekauft. Die größere Gruppe kauft Service, um sie zu benutzen. Eine zweite, kleinere Gruppe jedoch sammelt Service, um sie in Vitrinen auszustellen. Die zweite Gruppe besteht aus Liebhabern, die sich fürs erste auch einmal mit Servicen oder Teilen davon zufriedengibt, denen man die Benutzung ansieht. Es besteht immer die Aussicht, es später gegen besser erhaltene Exemplare eintauschen zu können.
Welchen Preis man für ein Service oder für ein Einzelteil zahlen muß oder zahlen sollte, hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab. Einen bedeutenden Faktor bildet immer die Seltenheit bzw. die Häufigkeit. Dabei kommt es jedoch nicht nur auf das Modell selbst an, sondern auch auf sein Dekor. Ein bestimmtes Modell kann noch so häufig produziert worden sein, ist es jedoch nur selten mit dem Dekor XYZ versehen worden, so ist dieses Modell mit diesem speziellen Dekor wertvoller als mit irgendwelchen anderen Massendekoren. Für "normale", verbreitete Service aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg mit einem "normalen" verbreiteten Druckdekor gilt die Faustregel: halber Preis eines vergleich-baren neuen Geschirrs bzw. EUR 15 - 50 pro Einzelgedeck, und zwar ohne Rücksicht darauf, ob die Zubehörteile (Kannen, Dosen, Terrinen usw.) noch vorhanden sind oder nicht.
Die Schwierigkeit besteht darin, ursprüngliche Produktionszahlen zu erfahren. Hier hilft nur die Erfahrung, die neben namhaften Sammlern vielleicht einige wenige seriöse Händler haben. Wenig Erfahrung hingegen benötigt man, um die Vollständigkeit eines Services festzustellen. Service werden à zwölf, mindestens jedoch à sechs Tassen und Teller gerechnet. Ein unvollständiges Geschirr, z. B. mit nur fünf Tassen, ist selbstverständlich deutlich weniger wert als ein vollständiges. Alter ist, entgegen einer weitverbreiteten Meinung, nicht immer ein Ausweis für einen hohen Wert. Manche Rosenthal-Service wurden jahrzehntelang produziert, ebenso die damit verbundenen Dekore. Das Produktionsjahr läßt sich mit Hilfe der Marken einigermaßen gut bestimmen, aber trotzdem kann das untersuchte Teil noch lange danach völlig unverändert produziert worden sein. Auch hier hilft nur die Erfahrung eines Sammlers oder Händlers weiter.
Wer anfangen will zu sammeln, dem kann man nur empfehlen, sich z. B. auf eine bestimmte Zeit oder auf die signierten Stücke eines bestimmten Künstlers zu konzentrieren. Einen guten Einstig bilden Kaffeekannen, die oft irgendwo "übrigbleiben" und daher im Preis günstig sein können.
Nach "Rosenthal Service, Figuren, Zier- und Kunstobjekte" von Dieter Struss mit freundlicher Genehmigung des Battenberg Verlages, Augsburg
Im Laufe der nunmehr über 140jährigen Geschichte und der zeitweisen rasanten Expansion hat Rosenthal fast unzählige Markenkennzeichen verwendet. Dennoch gelingt es Fachleuten, Rosenthal-Authentizität eindeutig zu identifizieren und das Produkt z.T. einem Herstellungsjahr eindeutig zuzuordnen.
Die beiliegende Aufstellung soll hingegen lediglich die Kontinuität in der Markenentwicklung veranschaulichen sowie bei einer ersten groben zeitlichen Einordnung Hilfestellung leisten.
2000 - heute
1957 - 1999
1934 - 1957
1907 - 1933
1891 - 1906
1887 - 1891
Der Zeitgeist wandelt sich. Diesem Wandel entspricht Rosenthal. Weg von der Imitation früherer Zeiten hin zum „Originalen unserer Zeit“. Aus dieser neuen Stilrichtung heraus entsteht ein Stück Kulturgut, die Rosenthal Studio-Line, die 1961 als Bildmarke eingetragen wird. Künstler und Designer wie Wilhelm Wagenfeld, Raymond Loewy, Walter Gropius, Tapio Wirkkala, Björn Wiinblad, Mario Bellini, Jasper Morrison, Konstantin Grcic und Patricia Urquiola haben bis heute einzigartige, innovative wie avantgardistische Kollektionen für Rosenthal entworfen.
1999 - heute
1961 - 1999
Traditionelle Werte sind wieder gefragt. Als zentraler Bestandteil unserer Gesellschaft erleben sie heute eine bedeutende Renaissance. Bedürfnisse wie Geborgenheit, Sicherheit und Harmonie spiegeln sich wider in traditionellen Familienfeiern, Hochzeiten oder offiziellen Banketten. Die Marke Rosenthal Tradition interpretiert mit ihrer Produktwelt die klassischen Momente des Lebens immer wieder neu. Elegante Tafelservice und kostbare Geschenke aus Porzellan und Glas – erschaffen mit Fantasie und Freude an höchster handwerklicher Qualität – vereinen Tradition und Innovation zu bleibenden Werten in ihrer schönsten Form.
1991 - 2002
1983 - 1991
1974 - 1982
DiVino-Gläser von Rosenthal bieten klare Ästhetik für Kenner und Genießer. Die Gläser sind feingliedrig und dünnwandig, aber doch spülmaschinenfest und unkompliziert. Die Vielfalt der Glasformen macht DiVino zum idealen Begleiter für alle Porzellanserien.
1995 - heute
Die Kooperation mit dem Mailänder Modehaus Versace begann im Jahr 1992 unter der Leitung von Gianni Versace. Er hatte das Ziel, seine Idee von einem Versace Lifestyle umzusetzen und fand in Rosenthal den perfekten Partner.
Gianni Versaces ursprüngliche Vision findet sich nach wie vor in den Entwürfen von Rosenthal meets Versace wieder, die heute in der Hand seines Nachfolgers als Creative Director, seiner Schwester Donatella Versace, liegen.
2007 - heute
1992 - 2007
Zusammengetragen aus verschiedenen Auktionskatalogen der letzten Jahre, geordnet nach dem ABC der Künstler. Der Interessent sollte damit rechnen, daß er im Kunst- und Antiquitätenhandel eher auf höhere Preise stößt.
Förster
Bajadere Nr. 71 1921
625,00 €
Himmelstoß
Perlensucherin Nr. 446
1.000,00 - 1.500,00 €
Liebermann
Überbrettl Nr. 328
1.000,00 - 1.500,00 €
Valentin
Aschermittwoch Nr. 1040
750,00 - 900,00 €
Für Tiere gilt mit Vorsicht folgende Faustregel: zwischen EUR 60 bis zu 400, je nach Stil, Farbigkeit und Größe.
Guldbrandsen
Deckelvase Nr. 542 1920
750,00 €
Malec
Deckeldose (Rokoko-Eislaufszene), H 11 cm um 1921
250,00 €
Rosenthal
Ziervase, H 14,5 cm 1927
50,00 €
Vogeler
Weihnachtsteller (Hl. 3 Könige), D 20,3 cm 1911
350,00 €
In den letzten Jahren zusammengetragen aus den verschiedensten Quellen, geordnet nach dem ABC der Service. Dahinter stehen nach Möglichkeit, - in Klammern () gesetzt - die Modellnummer, der Name des Rosenthal-Werkes, des Entwerfers und des Jahres der Erstausgabe.
Für die folgenden Service kann man mit einiger Vorsicht folgende Faustregel anwenden: Neupreis bzw. der letzte Listenpreis (Händler fragen!), nach Möglichkeit jedoch darunter:
Bei folgenden Servicen bewegten sich in den letzten Jahren die Preise im Geschirrhandel bzw. auf Auktionen für Uni-, Farb- und Druckdekore zwischen
75,00 - 500,00 € (Kaffeeservice)
100,00 - 750,00 € (Speiseservice) und
10,00 - 100,00 € (pro Kaffee- bzw. Speisegedeck).
Für reiche handgemalte Dekore oder reiche Edelmetallauflagen bewegten sich die Preise zwischen
125,00 - 1.500,00 € (Kaffeeservice),
200,00 - 2.500,00 € (Speiseservice) und
25,00 - 150,00 € (pro Kaffee- bzw. Speisegedeck).
Für die folgenden Service bewegten sich in den letzten Jahren die Preise im Geschirrhhandel bzw. auf Auktionen zwischen
300,00 - 5.000,00 € (Kaffeeservice)
400,00 - 7.500,00 € (Speiseservice) und
50,00 - 250,00 € (pro Kaffee- bzw. Speisegedeck) im untersten Bereich für beliebig austauschbare Dekore, die bei allen Firmen nahezu gleich zu finden sind, wie z. B. der Goldrand, ein Stückchen darüber Druckdekore, die von Service zu Service gewandert sind, im oberen und obersten Bereich für handgemalte Dekore:
Nach "Rosenthal Service, Figuren, Zier- und Kunstobjekte" von Dieter Struss mit freundlicher Genehmigung des Battenberg Verlages, Augsburg
Der Weg zur Kunst begann bei Rosenthal Anfang der 60er Jahre. In Zusammenarbeit mit namhaften Künstlern entstanden Wandreliefs und Objekte in Porzellan, die zur Zeit der 3. "documenta" 1964 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurden. Bis heute wurden die Limitierten Kunstreihen kontinuierlich fortgesetzt und ausgebaut. Neben Reliefs und freien Objekten nun auch in Glas, Keramik oder als Möbel-Solitaire entstanden auch Künstler-Dekore.
Rosenthal hat allein hierbei mit 100 bekannten Künstlern aus aller Welt zusammengearbeitet, über die Sie unsere Portraits: Designer für Rosenthal informieren.
Eine besondere Ehre widerfuhr Philip Rosenthal 2003 mit einer Reihe neuer limitierter Objekte "Hommage | Philip Rosenthal", die befreundete Künstler nach seinem Tod für ihn entworfen oder ihm gewidmet haben.
"Porzellan war künstlerisch nicht mehr seriös. Philip Rosenthal hat das geändert und Arnold Bode (...) hat ihm dabei geholfen und über das Porzellan auch für den Bildhauer die Möglichkeit gesehen, 'ein Anrecht auf größere Verbreitung durchzusetzen'."
Prof. Dr. Dieter Honisch, ehem. Direktor der Nationalgalerie, Berlin
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